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Vorfreude auf Engelberg, Josephine Pagnier

Als ich aus Norwegen kam, wäre ich am liebsten gleich weitergereist und gleich weitergesprungen. Die Erfolge von Lillehammer haben bei mir einen unglaublichen Motivationsschub freigesetzt. Ich möchte die Ergebnisse vom ersten Weltcupwochenende bestätigen, lieber heute als morgen. Ich möchte gleich weiterfliegen. Aber der Terminkalender sah eine erste Pause vor.

Gut, auch die habe ich dann genutzt. Den ersten Tag zu Hause stand ich gleich morgens wieder auf den Skiern, nein, keine Sprungski, ich habe mir einen Tag Regeneration und Natur pur gegönnt: ich war in den Loipen rund um Chaux-neuve Langlaufen: Seele baumeln lassen auf den Schleifen im Schnee. Die beiden Wettkämpfe in Norwegen spulten sich nochmal in meinem Kopf ab, ganz bewusst habe ich mich in die Abläufe versenkt. Sowohl von der kleinen Schanze, wo mit Kraft beim Absprung gearbeitet werden muss, aber auch von der großen Schanze, wo es insbesondere auf das Flugverhalten ankommt, bin ich gut weggekommen und habe dann die Sprünge richtig weit ziehen können. Auf dieser Grundlage soll es jetzt weitergehen. Engelberg soll eine Schanze haben , die zwischen einer normalen und einer großen Schanze liegt; sie ist neu im Weltcup, alle sind gespannt und die Trainings werden wir sicherlich sehr genau analysieren. Wer die Schanze schnell richtig lesen kann, wird Vorteile haben, beim Kampf um die Weltcuppunkte.
Ich bin zurück, schnalle die Skier ab und genieße das klare Wetter, die Sonne und weiße Weite. Mit Familie und Freunden sitze ich beim Nachmittagstee, erzähle von Norwegen und von meiner Vorfreude auf die Schweiz, die anderen erzählen Dinge aus dem Dorf, die sich in meiner gut dreiwöchigen Abwesenheit ereignet haben.
Ich telefoniere- Organisation muss sein- mit meinem deutschen Manager, Stephan Peplies, ein Helm mit meinem neuen Sponsor, ist schon auf dem Weg nach Engelberg. Die deutsche Skispringerin Anna Rupprecht ist die Botin; dies spiegelt den Umgang der Skispringerinnen untereinander. Es ist wie in einer großen Familie. Nach meinem Sieg sind mir viele Springerinnen anderer Nationen um den Hals gefallen, haben sich mit mir gefreut. Es herrscht immer ein großer Respekt vor der Leistung der anderen und das finde ich großartig!
Engelberg ist die nächste Station, ich will zwei gute Wettkämpfe konzentriert abliefern, ich will die Sprünge aus Norwegen wiederholen und dann werden es einfach gute Ergebnisse sein. Ich bin gespannt, wie die Konkurrenz die Wettkampfpause genutzt haben; einige haben sicherlich ein technisches Reset gedrückt.
In den Trainings in der Heimat war ich konstant, ich glaube, ich bin gut vorbereitet!

Herzliche Grüße
Josephine Pagnier

Tags: Skispringen

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