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Teamgala, Luisa Görlich

Die Limousine fährt vor und wir steigen gut gelaunt aus. Roter Teppich statt Schanze, Sekt statt Elektrolytgetränke, heute ist Feiern angesagt. Wir sind als Team zur Sportlerwahl des Jahres eingeladen, haben wir doch in der vergangenen Saison mit dem Weltmeistertitel unserer Mannschaft einen bedeutenden Erfolg erringen können, auf den wir stolz sein können und auch sind.

Im alten Kurhaus trifft sich alles, was im Sport Rang und Namen hat, vor allem bekommen wir endlich mal unsere Mitstreiter aus anderen Wintersportarten zu Gesicht, die wir in der Saison meistens nur am Fernsehschirm bewundern können, so wie zum Beispiel einen gut gelaunten Eric Frenzel im Smoking, der an diesem Abend später noch für sein Sport-Lebenswerk geehrt wird und der uns galant die Tür aufhält.

Wir genießen den Abend und präsentieren uns als springendes Team, verfolgen aufmerksam die Ehrungen und gehen, nachdem die Fernsehzuschaltung beendet ist, ans Feiern. Wir führen Gespräche, sachlich-fachlich, lachen viel und resümieren Anekdoten, die das Sportlerleben so schreibt.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen hat uns dann der Sportalltag wieder. Abfahrt nach Seefeld, ein letztes Trainingslager vor den Weihnachtsfeiertagen.

Raus aus den Ballkleidern, rein in die Sprunganzüge!

Wir müssen an vielen Sachverhalten arbeiten, zugegebenermaßen hätte der Anfang dieser Saison etwas besser laufen können, was die Performance als Mannschaft anbelangt. Das Tableau der Top Ten ist im Vergleich zum vergangenen Wettkampfjahr richtig durcheinandergewirbelt worden. Während andere Sportlerinnen wie Josephine Pagnier oder Alex Loutitt sich weiterentwickelt haben, verzeichnen wir derzeit eine leichte Stagnation bzw. konnten unsere Vorspringerinnen der letzten Saison, Selina Freitag und Katharina Schmid, nicht nahtlos an ihre Leistungen aus dem letzten Winter anknüpfen. Wir sind nun alle gefordert, step by step die Fehler zu identifizieren und unsere Sprünge zu optimieren. Dafür zählt jeder Tag und In Seefeld wollen wir nun in Ruhe daran arbeiten.

Dann wird es nach Hause gehen: Thüringer Weihnachten, auf die ich mich sehr freue. Mit der Familie sein, unbeschwerte Tage verbringen, lange Spaziergänge, den Kopf lüften und die Batterien aufladen für ein Highlight der Saison, die Springen in Oberstdorf und Garmisch, die sogenannte halbe Vierschanzentournee, die nach Weihnachten ansteht.

Während wir Frauen im letzten Jahr noch in Österreich und Slowenien um die silberne Eule gesprungen sind, nähern wir uns nun den goldenen Adlern in zumindest zwei der Traditionsorte der Vierschanzentournee.

Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit!

 

Herzliche Grüße

Luisa Görlich  

Tags: Skispringen

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