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Gut gelaunt nach Oberstdorf, von Luisa Görlich

Nach dem Springen geht es ganz schnell. Zurück zum Hotel, die Sachen packen und schon sind wir auf der Fahrt nach Oberstdorf, der zweiten Etappe der Two Nights Tour der Frauen. Während viele Mannschaften die Nacht noch in Garmisch übernachten , hat sich das deutsche Team entschieden, noch am Abend zurückzufahren, um am nächsten Morgen frisch am Wettkampfort zu sein, um am Nachmittag das nächste Training anzugehen.

Die Lichter der Schanze sind noch zu sehen, als wir aus Garmisch Richtung Kloster Ettal fahren. Eben noch brodelnder Wettkampf, jetzt Stille, aber auch Emsigkeit. Die vielen Helfer sind tatsächlich daran, bereits die Dinge für den Herrenwettkampf der Vierschanzentournee zu richten. Die Männer sind auf dem Weg von Oberstdorf nach Garmisch. Wir Frauen sind auf dem Weg von Garmisch nach Oberstdorf. An irgendeiner Stelle der Strecke werden wir uns unwissentlich begegnen- Schanzentausch, der hoffentlich so nur einmal praktiziert werden wird. Wir alle möchten ein Vierschanzentournee-Event an den Traditionsorten zu den gleichen Wettkampftagen. Ein Mega-Event für die Zuschauer, volle Arena auch bei den Frauen, gleiche Einschaltquoten, gleiches Sponsoren -Potential, das ist das Ziel und wir sind auf dem Weg.

Auf dem Weg nach Oberstdorf, vorbei an dem Königsschloss Linderhof, gemächlich an den Ufern des Plansees, um dann nach einer kurzen Fahrt durch Österreich ins Allgäu einzutauchen. Kempten , Sonthofen und schon sind wir in Oberstdorf. Die Fahrt gibt einem die Ruhe, über den soeben geführten Wettkampf nachzudenken. Ich habe einen Top-Ten Platz erreicht und darüber bin ich natürlich mega-glücklich. Die Sprünge haben gepasst und ich bin auf der Garmischer Schanze gut ins Fliegen gekommen.

Der zehnte Platz ist meine beste Platzierung der noch jungen Saison und ich freue mich darüber, dass es bei diesem prestigeträchtigen Wettkampf geklappt hat. Anfangs war ich noch etwas nervös, aber dann habe ich das Publikum und die Schanze, das gesamte Event wirklich genießen können, so dass mich die gesamte Stimmung beflügeln konnte.
Jetzt bin ich erpicht darauf, dass es gleich weiter geht und spüre das Kribbeln einer Tournee. Von Schanze zu Schanze zu ziehen, um sich in kurzen Abständen auf unterschiedliche Anlagen und Rahmenbedingungen einzustellen, dem Publikum gute Wettkämpfe zu zeigen und sich mit den anderen im permanenten Wettkampf zu messen.
Wir sind am Hotel angekommen, alles wieder auspacken und einräumen, ein kleiner Imbiss und dann die Nachtruhe. Ich freue mich, morgen auf meiner Heimschanze das Training aufzunehmen und dann am Neujahrstag meinen Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen.

Mit herzlichen Grüßen
Luisa Görlich

Tags: Skispringen

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