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Den Widrigkeiten weiter trotzen, von David Mach

Um es vorwegzunehmen: ich bin supergut drauf, verfüge seit Weltcupbeginn über eine gute Sprungform und freue mich im Rückblick auf die doch mittlerweile zahlreichen Top-15 -Platzierungen bei den hinter mir liegenden Wettkämpfen in allen Formaten, zuletzt in Seefeld beim Triple-Wettbewerb, bei dem der Sieger wieder einmal mehr Jarl Magnus Riiber hieß. Meine Leistungen gelingen mir, obwohl ich immer wieder etwas gestört werde durch körperliche Umstände und „höhere Gewalt“.

Musste ich mich nach dem sehr guten Weltcup-Auftakt in Finnland mit einer Corona-Infektion gleich nach Hause ins Bett verabschieden und war ich gehalten, die Anschlusswettbewerbe in Norwegen mir im Fernsehen anzuschauen, musste ich nun auch noch den Heim-Weltcup in Schonach, auf den ich mich sehr gefreut hatte, aus der Ferne betrachten. Der Stachel saß tief, gibt einem heimisches Publikum doch immer einen guten Schub Motivation.

Was war passiert?

Ein Zahn stand mir sozusagen im Weg, ein „Problemzahn“, der mir schon seit meiner Kindheit immer wieder Widrigkeiten bereitet, und der sich nun mit so starken Schmerzen meldete, dass der Arzt nur die Möglichkeit sah, mich von dem Zahn gänzlich zu befreien.

Wieder Sofa statt Schwarzwald und der Ausfall von Trainingskilometern in der Loipe.  Die neu geschaffene „German Trophy“, die die Wettkämpfe auf deutschem Boden in Obersdorf und in Schonach verbindet, war nach der Hälfte für mich schon wieder Vergangenheit.

Wie wären die Dinge nur gelaufen ohne Corona und ohne Zahnextraktion? Um wie viele Plätze stünde ich besser in der Gesamtweltcupwertung als jetzt?

Im Bewusstsein eines Leistungssportlers sind die Konjunktive zu streichen: „hätte“ und „wäre“ haben schlicht keine Existenzberechtigung in Formaten, wo es nur um Fakten und Ergebnisse geht. Daher kostet das Hadern mit der Vergangenheit nur unnötige Energie. Stattdessen ist Zufriedenheit mit dem Erreichten angesagt, gepaart mit dem Blick nach vorne!

Ich hoffe, von weiteren Widrigkeiten verschont zu bleiben und gehe motiviert in die nächsten Wettkämpfe hier in Estland. Drei Wettkämpfe stehen auf der Agenda, drei gute Möglichkeiten, im Ranking des Gesamtweltcups zu klettern.

Das Nahziel sind die Top 20 und wenn es zum Saisonende gelingen sollte, unter die Top 15 gekommen zu sein, dann kann ich mit der ersten durchgängigen Weltcup Saison in Ansehung auch der Ausfälle hochzufrieden sein.

Die Rahmenbedingungen hier in Otepää sind vielversprechend; besonders bedeutsam ist, dass die Wettervorhersagen fast Windstille prognostizieren, so dass die Wettkämpfe in einem ruhigen Setting ohne Wettbewerbsverzerrungen stattfinden können.

In diesem Sinne schaue ich nach vorne, freue mich auf die Wettkämpfe und sende Grüße nach Deutschland!

Herzlichst

Euer David Mach

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